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Fahrradmobilität in großen Gewerbe- und Dienstleistungsstandorten

Förderung eines fahrradfreundliches Gewerbegebiet am Flughafen Frankfurt.
Titelbild
Fahrradstrecke am Flughafen Frankfurt, Urheberin: Lumaloft Visuale

Frankfurt am Main

Maßnahmentyp

Betriebliche Radverkehrsförderung

Name des Projektes

Fahrradmobilität in großen Gewerbe- und Dienstleistungsstandorten

Bundesland

Hessen

Einwohner*innen

759,224

Besiedelung

Überwiegend städtisch

Lage

Sehr zentral

Kommune

Frankfurt am Main

Zuständige Abteilung

Lokale Herausforderungen
  • Polyzentrale Struktur/Zersiedelung
  • Bannwald um den Flughafen

Maßnahmenbeschreibung

Zahlreiche individuelle und öffentliche Verkehre treffen in großen Gewerbe- und Industriestandorten aufeinander. Die äußere wie die innere Erschließung solcher Areale ist planerisch vorrangig auf den privaten Autoverkehr, den sogenannten motorisierten Individualverkehr ausgelegt. Die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehren ist aufgrund zu weniger oder zu weit entfernter Haltepunkte vom eigentlichen Arbeitsplatz oftmals mit Wartezeiten und zusätzlichen langen Fußwegen verbunden. Hinzu kommt die starke Überlastung der vorhandenen Wege und Systeme zu Zeiten des morgendlichen und abendlichen Berufsverkehrs. Das Fahrrad als alltägliches, klimaschonendes Verkehrsmittel ist sowohl in der Planung und Konzeption solcher Standorte als auch in den Bereichen Ausstattung, Service und Kommunikation bisher wenig in Betracht gezogen worden. 

Da sich Flughäfen durch Erweiterungen und Neuordnungen in ständigem Wandel befinden, erschien der Frankfurter Flughafen mit seinen ständigen Weiterentwicklungen als Modellraum für das Vorhaben sehr gut geeignet.

Das Hauptaugenmerk des Projekts lag auf den Pendler*innen, die in fahrrad- bzw. pedelectauglichen Distanzen zum Flughafen wohnen. Eine während des Projekts beauftragte Analyse ergab für das Jahr 2030 bei einer Annahme von 100.000 Mitarbeiter*innen am Flughafen ein Potential von rund 9.000 Radfahrenden pro Tag (bei einem Radius von 15km). Hinzu kommen noch Dienstfahrten auf dem fast 23 Quadratkilometer großen Areal des Flughafens sowie zu umliegenden Gewerbegebieten, die bequem mit Fahrrad oder Pedelec zurückgelegt werden könnten.

Für die Konzeption eines ganzheitlichen fahrradfreundlichen Gewerbegebiets wurden während des Projekts drei Handlungsfelder bearbeitet, die sich gegenseitig bedingen: Kommunikation, fahrradfreundliche (kommunale) Infrastruktur und Fahrradförderung im Unternehmen. In jedem der drei Handlungsfelder wurden verschiedene Maßnahmen durchgeführt, die zusammengenommen die oben genannten Ziele fördern sollten. So wurden beispielsweise Fahrradboxen aufgestellt, eine neue Radbrücke gemeinsam mit Studierenden geplant, Informationen zum Pendeln mit dem Fahrrad erarbeitet und Unternehmen dazu beraten. Detaillierte Informationen zu den Maßnahmen können der Abschlussdokumentation entnommen werden.

Ziele

  • Mehr Personen fahren Fahrrad
  • Fahrrad steigt in der Wahrnehmung / Statussymbol
  • Reduktion privater Autoverkehr
  • Mehr Personen nutzen das Rad für den Arbeitsweg oder für Dienstwege
  • Arbeitgeber*innen fördern den Radverkehr
  • Verbesserte Wahrnehmung und Förderung des Rades als Verkehrsmittel in Gewerbegebieten

Ergebnisse

Die Fahrradbrücke, für die ein studentischer Design-Wettbewerb durchgeführt wurde, wird nun tatsächlich gebaut werden. Damit wird eine zentrale Lücke im Radwegenetz am Flughafen geschlossen. Zudem werden weitere Maßnahmen, die im Rahmen des Projekts thematisiert wurden, umgesetzt, beispielsweise eine verbesserte Querung für Radfahrende am Isenburger Kreisel. Der Arbeitskreis Radanbindung Flughafen besteht weiterhin und nutzt die Ergebnisse des Förderprojekts. Der Flughafenbetreiber Fraport AG hat sich als Bike&Business-Betrieb zertifizieren lassen. Auch weitere Betriebe am Flughafen haben sich bei dem Programm angemeldet und sich zertifizieren gelassen.

Dauer: Planung und Umsetzung

06/2016 - 05/2019

Kosten / Mittelherkunft

254,396 Euro

  • Eigenmittel: 20 Prozent
  • Bundesmittel: 80 Prozent (Bundesministerium für Digitales und Verkehr: Nationaler Radverkehrsplan)

Personeller Aufwand

Projektleitung: 80 Prozent Stelle beim Regionalverband FrankfurtRheinMain (FRM) sowie Aufwand in der Administration des Regionalverbandes FRM (Antragstellende) sowie Zuarbeit durch die regionalen Subpartner *innen

Beteiligte Ämter

Stadt Frankfurt am Main (Mobilitätsreferat)

Beteiligte Akteur*innen

  • Gateway Gardens Grundstücksgesellschaft mbH 
  • ADFC Hessen 
  • Fraport AG 

Kommunikation der Maßnahme

  • Fachvorträge und Kongresse
  • Messestände
  • Pressemeldungen
  • Ausstellung im Foyer des Flughafenbetreibers Fraport
  • Webseiten
  • Intranet
  • Zeitschriften des Flughafenbetreibers Fraport für Mitarbeitende und Flughafengäste
  • Online Informationstool „mit dem Rad zum Flughafen Frankfurt“

Herausforderungen

Brandschutz- und Sicherheitsfragen am Flughafen Frankfurt (elektrische Fahrradboxen und Pedelec-Akkus)

Besonderheiten

  • Evaluation
  • Spezifische Zielgruppe: Pendler*innen

Anmerkungen

Die Stadt Frankfurt war bei unserem Projekt als einer von vier regionalen Sub-Partnern beteiligt. Alle vier Subpartner haben sich an der Finanzierung des Projekts beteiligt und wurden fachlich in die Projektumsetzung eingebunden. Dazu gehörte neben der aktiven Teilnahme an regelmäßigen strategischen Projekt- und Arbeitstreffen auch die Zu- und Mitarbeit zu und an verschiedenen Projektbausteinen, beispielsweise bei der Erarbeitung der Studie „pedelectaugliche Infrastruktur“ oder beim Studierendenwettbewerb Fahrradbrücke.

Quelle des Praxisbeispiels:

Abschlussdokumentation vom Projekt, Mobilitätsforum Bund

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