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Bergisches E-Bike

Pedelec Verleihsystem mit 30 Stationen (davon 13 mit Lademöglichkeit) im suburbanen/ländlichen Raum.
Titelbild
E-Bikes, Urheber: Rheinisch Bergischer Kreis

Rheinisch-Bergischer Kreis

Maßnahmentyp

Fahrräder gegen Nutzungsgebühr

Name des Projektes

Bergisches E-Bike

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Einwohner*innen

283,429

Besiedelung

Städtischer Kreis

Lage

Sehr zentral

Kommune

Rheinisch-Bergischer Kreis

Zuständige Abteilung

Lokale Herausforderungen
  • Geteilte Planungszuständigkeiten
  • Topographie
  • Polyzentrale Struktur/Zersiedelung
  • Demographie

Maßnahmenbeschreibung

Auf Grundlage des Integrierten Klimaschutzkonzeptes wurde im Jahr 2019 das Integrierte Mobilitätskonzept des Rheinisch-Bergischen Kreises verabschiedet. Mit dem Konzept verfolgt der Kreis das Ziel, die Ansätze zur Verbesserung, Optimierung und Etablierung neuer und bestehender Verkehrslösungen über alle Verkehrsträger hinweg in einer ganzheitlichen Strategie für eine zukunftsfähige nachhaltige Mobilitätsentwicklung zusammenzuführen.

Die größte Herausforderung sieht der Kreis hierbei in der Reduktion des Treibstoffverbrauchs sowie des CO₂- Ausstoßes. Der Kreis ist durch die starke Nutzung des Pkw geprägt, denn über die Hälfte der Einwohner/*innen nutzt für ihre Wege ein Fahrzeug des motorisierten Individualverkehrs. So entstehen lange Staus und die Bürger/*innen leiden unter dem Lärm und den Abgasen. Deswegen gilt es vor allem den privaten Autoverkehr, den sogenannten motorisierten Individualverkehr (MIV) zu reduzieren sowie den Bürger/*innen attraktive alternative Mobilitätsangebote zu unterbreiten. Das gemeinsam erarbeitete Projekt der Mobilstationen, dessen Umsetzung Anfang 2020 startete und 2023 abgeschlossen wird, soll hier Abhilfe schaffen. Im Projekt „Mobilstationen im RBK – Das Bausteinsystem“ errichtet der Rheinisch-Bergische Kreis ein kreisweites Netz aus Mobilstationen, um den Bürger/*innen ein flexibles und nachhaltiges öffentliches Verkehrsangebot als Alternative zum eigenen Auto im ländlich geprägten Kreis zu bieten.

Im Juli 2020 wurde als erster Baustein der Mobilstationen im Rheinisch-Bergischen Kreis mit dem Pedelec-Verleihsystem „Bergisches e-Bike“ gestartet, welches vom Dienstleister nextbike zusammen mit der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) eingerichtet wurde. Dieser übernimmt auch den Betrieb mit Reparaturen und Wartungen sowie die gleichmäßige Verteilung der insgesamt 103 Räder auf die 12 festen Stationen sowie 20 Stationen ohne Lademöglichkeit. Bis Mitte 2023 wurden außerdem noch weitere Stationen eingerichtet.

Die Planung und Umsetzung ist in enger Absprache mit den Kommunen und dem betrauten Verkehrsunternehmen RVK erfolgt, um die Verleihstationen, die sich an zentralen Knotenpunkten im Kreis befinden, aufstellen zu können. Mit dem elektrisch betriebenen Rad können die Nutzer/*innen einfach die bergige Topografie des Kreises überwinden und damit ihren Zielort erreichen oder an einer der Mobilstationen auf ein anderes Verkehrsmittel wechseln.

Im Rahmen der Europäischen Mobilitätwoche 2022 (16. -22. September 2022) gingen das benachbarte Ausleihsystem wupsiRad und das Bergische e-Bike gemeinsamen einen wichtigen Schritt. Sieben Übergangsstationen, an denen das Ausleihen und Zurückgeben von Fahrrädern beider Systeme möglich ist, ermöglichen seitdem das Fahren über Gemeindegrenzen hinweg und machen die Nutzung so noch einfacher und attraktiver. Mit nextbike als langjährigem Partner beider Unternehmen ist die volle technische Kompatibilität, insbesondere bei den e-Bikes, gesichert. Seit 1. März 2023 gibt es ebenfalls weitere Übergangsstationen zusammen mit dem Rhein-Sieg-Kreis und der Stadt Köln.

Ziele

  • Mehr Personen fahren Fahrrad
  • Fahrrad steigt in der Wahrnehmung / Statussymbol
  • Reduktion privater Autoverkehr
  • Klima- und Umweltschutz
  • Sonstiges: Aufzeigen von alternativen Bewegungsmöglichkeiten im Ländlichen – ohne Auto
  • Sonstiges: Intermodalität und Multimodalität fördern

Ergebnisse

Das „Bergische e-Bike“ bildet mit hohen Ausleihzahlen einen wichtigen Baustein der Mobilitätswende im Kreis.

Dauer: Planung und Umsetzung

Seit 2017

Kosten / Mittelherkunft

1,162,000 Euro

  • Eigenmittel: 20 Prozent
  • Landesmittel: 30 Prozent (KommunalerKlimaschutz.NRW)
  • Sonstige: 50 Prozent Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

Personeller Aufwand

Eigene 100 Prozent Personalstelle zur Umsetzung des Bergischen e-Bikes und der Einrichtung von digitalen Fahrradboxen bei der RVK GmbH. Weitere 100 Prozent Personalstelle als Projektleitung des Gesamtprojektes Mobilstationen beim Rheinisch-Bergischen Kreis, wovon das Bergische e-Bike nur einen Teil darstellt.

Beteiligte Ämter

Amt für Mobilität, Klimaschutz & regionale Projekte (umfasst auch Aufgabenträgerschaft ÖPNV) Pressestelle

Beteiligte Akteur*innen

nextbike Regionalverkehr Köln GmbH

Kommunikation der Maßnahme

Umfassende Mobilitätskampagne: https://rbk-mobilstationen.de/de/

Integration in übergreifende Kommunikationsstrategie des Kreises: https://www.rbk-mobil.de/

Herausforderungen

  • Planungsprozess, Förderantragstellung, Kommunikation & Koordination insgesamt komplex im Zusammenspiel von 12 verschiedenen Projektpartner*innen
  • Beeinflussung durch die Covid19-Pandemie (z. B. Lieferengpässe)
  • Modellvorhaben: Eigene Erfahrungen mit ihren Höhen und Tiefen mussten gesammelt werden.

Besonderheiten

  • Interkommunal
  • Verkehrsversuch oder Modellvorhaben
  • Spezifische Zielgruppe: Pendlerinnen, Touristinnen

Quelle des Praxisbeispiels:

Deutscher Fahrradpreis 2021 Rheinisch-Bergischer Kreis

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Weitere Praxisbeispiele

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TINK-Netzwerk

Stadt: verschiedene Kommunen in Deutschland
Bundesland: n.r.
MaßnahmenTyp: Lastenfahrräder (gebührenpflichtig/als Teil des ÖPNVs)

Bildung eines TINK-Netzwerks aus Kommunen, welche bereits über ein öffentliches Lastenradverleihsystem verfügen und solchen, welche es einführen wollen, damit diese voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen können.

Abbildung: Netzwerktreffen mit Lastenfahrrädern, Urheber: TINK Netzwerk

fLotte kommunal - Freie Lastenräder für Berlin

Stadt: Berlin
Bundesland: Berlin
MaßnahmenTyp: Kostenfreie kommunale Lastenfahrräder

fLotte kommunal ist eine Initiative des ADFC Berlin. Mittlerweile sind mehr als 200 kostenlose flotte Lastenräder in allen Bezirken verfügbar, von denen inzwischen mehr als die Hälfte im Rahmen des Programms „fLotte kommunal“ mit Mitteln des Berliner Senats und der Bezirke bereitgestellt werden.

Abbildung: Lastenfahrräder fLotte kommunal, Urheber: ADFC Berlin e.V.

Regionales E-Bike-Verleihsystem an ÖPNV Knotenpunkten

Stadt: Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
MaßnahmenTyp: Fahrräder gegen Nutzungsgebühr

Errichtung und Betrieb von Verleihstationen an ÖPNV-Punkten mit Zielgruppe Pendler*innen und Freizeitverkehr, dafür gibt es z. B. spezielle Über-Nacht Tarife.

Abbildung: Urheberin: Regionalverkehr Köln GmbH

Ausweitung des Bikesharing-Systems SprottenFlotte in der KielRegion

Stadt: Region Kiel
Bundesland: Schleswig-Holstein
MaßnahmenTyp: Fahrräder gegen Nutzungsgebühr

Das bestehende Bikesharing-System in Kiel wird im Zeitraum von 2021 bis Ende 2022 nach Eckernförde, Plön, Preetz und Rendsburg erweitert. Dadurch entsteht in einem regionalen Zusammenschluss ein attraktives Angebot, das multimodales Verkehrsverhalten für breite Teile der Bevölkerung ermöglicht.

Abbildung: Urheber: KielRegion

Flotte-Berlin (mit flotte-kommunal)

Stadt: Berlin
Bundesland: Berlin
MaßnahmenTyp: Kostenfreie kommunale Lastenfahrräder

Kostenloses Lastenradleihsystem in der Stadt mit mittlerweile über 200 Rädern.

Abbildung: Urheberin: fLotte Berlin

KVB-Lastenrad

Stadt: Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Das KVB-Lastenrad ist ein zweijähriges Pilotprojekt in drei Kölner Stadtteilen, mit dem Erfahrungen zum stufenweisen Aufbau eines dauerhaften KVB-Lastenradverleihsystems gesammelt werden sollen.

Abbildung: Urheberin: KVB

Metropolrad Ruhr

Stadt: Ruhrgebiet (Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
MaßnahmenTyp: Fahrräder gegen Nutzungsgebühr

Regionales Fahrraverleihsystem im Ruhrgebiet - Kooperation mit Verkehrsunternehmen und Universitäten als Ankerkunden. Operativer Betrieb durch die Nextbike GmbH.

Abbildung: Urheberin: TIER Mobility SE

Mobilitätsnetzwerk Ortenau

Stadt: Städte: Kehl, Offenburg, Lahr, Gengenbach, Rheinau Gemeinden: Willstätt, Neuried, Appenweier, Schutterwald und Friesenheim
Bundesland: Baden-Württemberg
MaßnahmenTyp: Fahrräder gegen Nutzungsgebühr

Das Mobilitätsnetzwerk Ortenau ist ein Zusammenschluss in dem gemeinsam gemeindeübergreifende Lösungen für nachhaltige Mobilität gefunden werden. Es werden Mobilitätsstationen eingerichtet, die den Nutzenden den Umstieg vom privaten Pkw auf klimafreundliche Mobilität erleichtern sollen.

Abbildung: Urheber: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)