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Wäller ALLEen-Weg

Errichtung eines vollständig barrierefrei zertifizierten Radweges, welcher eine direkte Verbindung zwischen zwei Verbandsgemeinden schafft und die Fahrradmobilität verbessert.
Titelbild
Baumelbank am Radschnellweg, Urheberin: Lina Braun

Verbandsgemeinde Wallmerod

Maßnahmentyp

Radschnellverbindungen, Radschnellwege und Premiumrouten

Name des Projektes

Wäller ALLEen-Weg

Bundesland

Rheinland-Pfalz

Einwohner*innen

14,698

Besiedelung

Überwiegend ländlich

Lage

Zentral

Kommune

Verbandsgemeinde Wallmerod

Zuständige Abteilung

Lokale Herausforderungen
  • Topographie
  • Polyzentrale Struktur/Zersiedelung

Maßnahmenbeschreibung

Klimaneutrale Mobilität soll für alle sein, deshalb haben wir den ersten barrierefreien Radweg in Rheinland-Pfalz gebaut. Ob auf dem Fahrrad, Rollstuhl oder Kinderwagen, alle von uns sollen die Möglichkeit bekommen, sich frei klimaneutral bewegen zu können. Gerade im ländlichen Raum, wo die Radwege eher mit Schotterwegen in Verbindung gebracht werden, ist dieser eine tolle Möglichkeit, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen. Unser Wäller ALLEen-Weg erstreckt sich über eine Länge von zwölf Kilometern und verbindet dabei zwei Verbandsgemeinden und verschiedenste Arbeitgeber*innen sodass eine Alltagstauglichkeit gegeben ist. Spezielle Beschilderungen und Rastplatzanlagen laden Menschen mit und ohne Einschränkungen ein, die klimaneutrale Fortbewegung fernab vom Pkw-Verkehr zu genießen.

Bei der Gestaltung wurden unterschiedliche Maßnahmen durchgeführt: Es wurde eine „Entschärfung“ steilerer Teilstücke durch genormte Plateaus durchgeführt, um Höhenunterschiede barrierefrei auszugleichen und so bergige Regionen zugänglich zu machen. Der Weg wurde verbreitert, um zu gewährleisten, dass zwei Rollstuhlfahrende bequem aneinander vorbeifahren können. Es wurden barrierefreie Sitzgruppen und Ruhebänke entlang des Weges installiert sowie Fahrradanlehnbügel und Baumelbänke zur Gelenksentlastung entlang des Weges. Eine Sanitärstation wurde errichtet, inklusive Rastplatz, der normgerecht gepflastert wurde, um den Zugang so komfortabel möglich zu machen. Zudem gibt es geprüfte Toilettenanlagen mit EU-Behindertenschloss, welche einen durchgehenden Zugang gewährleisten. Die Verbandsgemeinde hat Wartungsverträge über die Sanitäranlage geschlossen. Entlang des gesamten Weges gibt es zudem eine spezielle Beschilderung. Durch die umfangreiche barrierefreie Gestaltung wurde eine Zertifizierung zum barrierefreien Radweg erreicht.

Ziele

  • Komfort und Fahrspaß
  • Überwindung weiter Distanzen
  • Mehr Personen fahren Fahrrad
  • Barrierefreiheit

Ergebnisse

Das Ergebnis ist ein schöner, barrierefreier Radweg, der Fahrradfahrende, Spaziergänger*innen, Rollstuhlfahrende oder Personen mit Rollatoren gleichermaßen zum Bespielen einlädt. Mit dieser Maßnahme setzt Wallmerod ein Statement im Punkto Gleichbehandlung und Barrierefreiheit im Verkehr. Das Ergebnis spricht für sich, so liegt zwischenzeitlich eine Anfrage vor, die Herangehensweise und das Ergebnis auf der Internationalen Tourismusmesse in Berlin (ITB) vorzustellen.

Dauer: Planung und Umsetzung

02/2021 – 02/2022

Kosten / Mittelherkunft

338,000 Euro

  • Eigenmittel: 30 Prozent
  • Europäische Union (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)): 70 Prozent

Personeller Aufwand

Keine Angabe

Beteiligte Ämter

Bauamt, Bürgermeister, Klimaschutzmanagerin

Beteiligte Akteur*innen

Behindertenbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz; Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau

Kommunikation der Maßnahme

Social-Media, Pressemitteilungen, Eröffnung mit Stadtradeln

Herausforderungen

Vor allem die topographische Lage des Westerwaldes ist eine starke Herausforderung, wenn Barrierefreiheit gewährleisten werden soll. Durch Plateaus konnten diese dann „entschärft” werden. Allerdings war hier dann Aufklärungsarbeit in der breiten Öffentlichkeit gefragt, da sich der Nutzen dieser Plateaus nicht jedem direkt erschlossen hat. Pressearbeit und Social-Media (z. B. Filmsequenzen) konnten hier eingesetzt werden.

Besonderheiten

  • Beteiligung
  • Interkommunal
  • Verkehrsversuch oder Modellvorhaben
  • Inklusive Maßnahme (Erhöhung Zugänge / Gerechtigkeit)
  • Spezifische Zielgruppe: Pendler*innen, Tourist*innen, Personen mit Geheinschränkungen

Auszeichnungen

Plan F Award 2022
Urheberin: fair spaces

Plan F Award 2022

Platz 1 Infrastruktur sowie Gesamtsiegerin

Quelle des Praxisbeispiels:

Plan F Award 2022, Verbandsgemeinde Wallmerod

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Weitere Praxisbeispiele

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Eselsbrücke Elmshorn

Stadt: Elmshorn
Bundesland: Schleswig-Holstein

18 Teilprojekte an einer Fahrradroute durch die Stadt, darunter z.B. Abstellmöglichkeiten, Serviceangebote, Brückenbau.

Abbildung: Urheberin: Stadt Elmshorn

Barrierefreiheit im Radtourismus am Beispiel der Römer-Lippe Route

Stadt: übergreifend
Bundesland: Westfalen/ Niedersachsen

Barrierefreier Umbau (z.B. Rastplatz mit entsprechenden Toiletten) sowie Zertifizierung des Fernradweges.

Abbildung: Urheberin: Kooperationsgemeinschaft Römer-Lippe-Route

Europaradbahn Kleve-Krankenburg- Grenzenlos fietsen

Stadt: Stadt Kleve
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Bau einer 11 km langen und grenzüberschreitenden Radroute, mit Vorrangschaltung, LED-Beleuchtung, Rast- und Abstellplätze, Ladestationen sowie einem Fahrradladen.

Abbildung: Urheber: Fair Spaces

"Böhler-Radweg" -die schnelle Verbindung zwischen Meerbusch und Düsseldorf

Stadt: Meerbusch
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Beim Böhler-Radweg handelt es sich um eine 1.4 km-lange interkommunale Radwegeverbindung zwischen Meerbusch-Büderich und Düsseldorf-Lörick. Aufgrund der Lage und der kurzen Wegeverbindung besitzt die Trasse eine hohe Attraktivität und ist weitesgehend konflikt- und knotenpunktfrei.

Abbildung: Urheberin: RP Digital GmbH