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Radschnellverbindung Böblingen/Sindelfingen nach Stuttgart

Aus den beiden Mittelzentren Böblingen und Sindelfingen führt jeweils eine Wegverbindung in Richtung Stuttgart, die sich dann zu einer Trasse verbinden, die an die städtischen Radwege anbindet.
Titelbild
Radschnellweg, Urheber: Landratsamt Böblingen

Böblingen und Sindelfingen

Maßnahmentyp

Radschnellverbindungen, Radschnellwege und Premiumrouten

Name des Projektes

Radschnellverbindung Böblingen/Sindelfingen nach Stuttgart

Bundesland

Baden-Württemberg

Einwohner*innen

114,621

Besiedelung

Überwiegend städtisch

Lage

Sehr zentral

Kommune

Böblingen und Sindelfingen

Zuständige Abteilung

Marcel Haas, Ma.haas@lrabb.de

Lokale Herausforderungen
  • Flächenkonflikte
  • Viel (denkmalgeschütztes) Kopfsteinpflaster
  • Biotope, Waldflächen, landwirtschaftlich genutzte Flächen

Maßnahmenbeschreibung

Baden-Württembergs erste, knapp acht Kilometer lange Radschnellverbindung (RSV) führt durch ein bewaldetes Gebiet zwischen den Mittelzentren Böblingen und Sindelfingen sowie der Landeshauptstadt Stuttgart. Die RSV verbindet die jeweils städtischen Radwegnetze miteinander und sorgt für eine verbesserte Radverkehrserschließung von Wohn- und Gewerbestandorten. Sie wurde abschnittsweise auf einer alten Militärstraße gebaut und ist mit einer bewegungssensorgesteuerten LED-Beleuchtung ausgestattet.

Zentraler Bestandteil der Strecke ist die historische die historische Römerstraße – eine alte gepflasterte Militärstraße aus den 1930er Jahren, welche unter der Asphaltdecke konserviert und zu einem kleinen Teil noch befahrbar ist.

Nachdem das Projekt im März 2017 in ein entsprechendes Landes-Förderprogramm aufgenommen worden war, konnte im Mai der politische Planungsbeschluss des Kreistages gefasst werden. Die Abstimmung mit den Flächeneigentümern und Behörden wie Stadtverwaltungen, Natur- und Denkmalschutzämtern sowie den Forstämtern wurde intensiv betrieben, um Interessenskonflikte frühzeitig zu erkennen und Kompromisse zu finden.

Auf eine verkehrsrechtliche Trennung von Fuß- und Radverkehr wurde aufgrund der relativ geringen Fußgänger*innenfrequenz an Werktagen verzichtet. Die Wegabschnitte sind zwischen 5,5 und 4 m breit und bieten für alle Verkehrsteilnehmenden ausreichend Platz.

Ziele

  • Sicherheit
  • Komfort und Fahrspaß
  • Überwindung weiter Distanzen
  • Mehr Personen fahren Fahrrad
  • Reduktion privater Autoverkehr (sogenannter MIV)
  • Klima- und Umweltschutz

Ergebnisse

Erfolgreiche Umsetzung der ca. acht Kilometer lange Radschnellverbindung (RSV) zwischen den Mittelzentren Böblingen und Sindelfingen sowie der Landeshauptstadt Stuttgart. Die RSV verbindet die jeweils städtischen Radwegnetze miteinander und sorgt für eine verbesserte Radverkehrserschließung von Wohn- und Gewerbestandorten.

Dauer: Planung und Umsetzung

2017 – 2019

Kosten / Mittelherkunft

3,000,000 Euro

  • Eigenmittel: 43 Prozent
  • Landesmittel: 57 Prozent

Personeller Aufwand

Keine Angabe

Beteiligte Ämter

Sieben Ämter

Beteiligte Akteur*innen

Die Stadtverwaltungen sowie die Gemeinderäte der Städte Böblingen und Sindelfingen, Stadtplanungsamt der Stadt Stuttgart, Landesdenkmalschutzamt, Regierungspräsidium Stuttgart, Landes-Verkehrsministerium, Kampfmittelräumdienst. Liegenschaftsamt des Landes, Deutsche Bahn (Weg quert mittels Brücke über eine Bahnstrecke), Bürgerinitiative, Bundesforstverwaltung (angrenzender Truppenübungsplatz), verschiedene Gutachterbüros, Arbeiterwohlfahrt (Anlieger)

Kommunikation der Maßnahme

Pressearbeit, Infoveranstaltung, Exkursion, politische Gremienarbeit, Schlichtungsgespräche mit Bürgerinitiative

Herausforderungen

Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung stellten insbesondere die Beleuchtung und der Denkmalschutz dar, aber auch die verkehrsrechtliche Widmung sowie die Ausführung des Winterdienstes. Für die Installation einer insektenfreundlichen und mittels Bewegungssensor gesteuerten LED-Beleuchtung bedurfte es eines Kompromisses mit dem Sindelfinger Gemeinderat und der Naturschutzbehörde, welcher den Beleuchtungszeitraum eingrenzt. Den Belangen des Denkmalschutzes hinsichtlich eines gepflasterten Wegabschnittes einer Militärstraße aus den 1930er-Jahren wurde u.a. durch das Offenhalten eines rund 80 m langen Sichtfensters Rechnung getragen. Durch die Lage im Wald wird beim Winterdienst ein drei Meter breiter Streifen gestreut, um den direkten Salzeintrag über die Bankette hinaus (Wurzelbereich der Bäume) zu vermeiden.

Besonderheiten

  • Evaluation
  • Interkommunal
  • Spezifische Zielgruppe: Pendler*innen

Anmerkungen

Für das Gebiet, wo diese Maßnahme durchgeführt wurde, treffen mehrere Raumtypen zu. Besiedlung: städtischer Kreis, Gemeinden: überwiegend städtisch

Quelle des Praxisbeispiels:

Deutscher Fahrradpreis 2020, Stadt Böblingen

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Bundesland: Schleswig-Holstein

18 Teilprojekte an einer Fahrradroute durch die Stadt, darunter z.B. Abstellmöglichkeiten, Serviceangebote, Brückenbau.

Abbildung: Urheberin: Stadt Elmshorn

Barrierefreiheit im Radtourismus am Beispiel der Römer-Lippe Route

Stadt: übergreifend
Bundesland: Westfalen/ Niedersachsen

Barrierefreier Umbau (z.B. Rastplatz mit entsprechenden Toiletten) sowie Zertifizierung des Fernradweges.

Abbildung: Urheberin: Kooperationsgemeinschaft Römer-Lippe-Route

Europaradbahn Kleve-Krankenburg- Grenzenlos fietsen

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Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Bau einer 11 km langen und grenzüberschreitenden Radroute, mit Vorrangschaltung, LED-Beleuchtung, Rast- und Abstellplätze, Ladestationen sowie einem Fahrradladen.

Abbildung: Urheber: Fair Spaces

"Böhler-Radweg" -die schnelle Verbindung zwischen Meerbusch und Düsseldorf

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Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Beim Böhler-Radweg handelt es sich um eine 1.4 km-lange interkommunale Radwegeverbindung zwischen Meerbusch-Büderich und Düsseldorf-Lörick. Aufgrund der Lage und der kurzen Wegeverbindung besitzt die Trasse eine hohe Attraktivität und ist weitesgehend konflikt- und knotenpunktfrei.

Abbildung: Urheberin: RP Digital GmbH