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Roteinfärbung von Radinfrastruktur

Insbesondere an Kreuzungen werden Radwege rot eingefärbt, um die Sicherheit des Radverkehrs zu erhöhen und das Bewusstsein für den Radverkehr zu stärken.
Titelbild
Radwege, Urheberin: Stadt Frankfurt am Main

Frankfurt am Main

Maßnahmentyp

Gestaltungselemente

Name des Projektes

Roteinfärbung von Radinfrastruktur

Bundesland

Hessen

Einwohner*innen

759

Besiedelung

Überwiegend städtisch

Lage

Sehr zentral

Kommune

Frankfurt am Main

Zuständige Abteilung

Lokale Herausforderungen

Keine spezifische Angabe

Maßnahmenbeschreibung

In Frankfurt am Main werden seit 2019 großflächig Roteinfärbungen von Rad- und schutzstreifen auf Streckenabschnitten sowie Radfurten in Kreuzungen und bei Grundstücksein- und ausfahrten vorgenommen.

Die Priorität liegt dabei vor allem auf dem Einfärben der Radfurten in Kreuzungsbereichen, um die Sicherheit des Radverkehrs zu erhöhen. Dabei werden vor allem Radfurten rot markiert, bei denen sich der Radverkehr in oder vor der Kreuzung mit dem Kfz-Verkehr verflechtet. Dies ist der Fall, wenn der Radverkehr und abbiegende Kfz-Verkehr gleichzeitig grün bekommen, bei Radfahrstreifen in Mittellage oder bei sogenannten freien Rechtsabbiegern. Für Radfahrstreifen in Mittellage hat eine Untersuchung der TU Berlin gezeigt, dass diese einen positiven Sicherheitseffekt haben können, wenn sie in richtiger Breite und Länge ausgeführt und eingefärbt sind. Als freilaufende Rechtsabbieger bezeichnet man Straßenabschnitte an Kreuzungen, welche das Umgehen einer Ampel beim Rechtsabbiegen ermöglichen.

Sie sollen in Frankfurt bei Neu- und Umbauplanungen nicht mehr zum Einsatz kommen. Lediglich im Bestand werden die Radfurten hier rot markiert, um die Wahrnehmung des Radverkehrs durch Autofahrende zu erhöhen.

Aus dem gleichen Grund werden Radfurten im Bereich von Grundstücksein- und ausfahrten umgesetzt - insbesondere bei solchen mit schlechten Sichtbeziehungen unter den Verkehrsteilnehmern.

Neben Radfurten werden auf einzelnen Abschnitten auch streckenhaft (nicht baulich geschützte) Radfahr- und schutzstreifen rot markiert. Dies soll das Bewusstsein der übrigen Verkehrsteilnehmer für den Radverkehr erhöhen. Insbesondere soll dadurch die Hemmschwelle zum Falschparken auf den Radverkehrsanlagen erhöht werden.

Ziele

  • Sicherheit
  • Fahrrad steigt in der Wahrnehmung / Statussymbol

Ergebnisse

Die neuen roten Radfahrstreifen kommen gut an. Sie machen Radfahrstreifen in der Stadt deutlich sichtbarer und motivieren aufs Rad zu steigen. Die rot eingefärbten Furten an Knotenpunkten scheinen auch zur Reduktion von Unfällen beizutragen. Es ist zu vermuten, dass die Roteinfärbung Falschparker eher abschreckt. Seit Ende 2019 wurden in Frankfurt ca 29km an Radfahrstreifen rot eingefärbt.

Dauer: Planung und Umsetzung

Seit 2019, Dauer Planung & Umsetzung je 2-6 Monate

Kosten / Mittelherkunft

31 Euro

Kostenerklärung: Abhängig vom Aufwand kostet die Roteinfärbung mittels Kaltplastik zwischen 26,00 und 31,00€ pro qm (Preise Ende 2022).

Eigenmittel: 100%

Personeller Aufwand

Keine Angabe

Beteiligte Ämter

Straßenverkehrsamt (die Erstellung der Markierungspläne und die VRAO erfolgt von dort)

Amt für Straßenbau und Erschließung (ist für die Ausführung der Markierungsarbeiten verantwortlich)

Beteiligte Akteur*innen

Beteiligt bei der Abstimmung ist unter anderem die FES (u.a. für die Straßenreinigung zuständig), die Branddirektion, VGF und traffiQ (Verkehrsbetriebe)

Kommunikation der Maßnahme

Alle bedeutenden Radverkehrsmaßnahmen werden mittels Pressemitteilung, auf radfahren-ffm.de, twitter, fb kommuniziert.

Gelegentlich kommen auch Flyer zum Einsatz, das ASE informiert auch mittels Plakatierung über anstehende Maßnahmen.

Die Plattform mainziel.de informiert über verkehrliche Einschränkungen (Umleitungen/Sperrungen)

Herausforderungen

Zu den größeren Herausforderungen gehört das Thema Leistungsfähigkeit im Straßennetz. Roteinfärbungen von RVA gehen häufig mit der Entnahme von MIV-Fahrspuren einher.

Sobald der Umbau von Lichtsignalanlagen erforderlich ist, dauern die Projekte erheblich länger. Neue Signalanlagen werden aus dem Investitionshaushalt finanziert, hierfür sind ab 100 TSD in Frankfurt am Main Beschlüsse des Magistrats erforderlich.

Ein Zielkonflikt stellt ggf. die ÖPNV-Beschleunigung dar, wenn es unter Umständen zu Fahrzeitverlusten im Busverkehr kommt.

Hier ist dann im Einzelfall abzuwägen und im Zweifelsfall hat die Verkehrssicherheit Vorrang.

Besonderheiten

Quick-Win

Quelle des Praxisbeispiels:

ADFC Frankfurt am Main Stadt Frankfurt am Main

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