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Piktogrammkette

Zur Verbesserung der subjektiven Sicherheit und Reduzierung von Konflikten setzt die Stadt Mainz Piktogrammketten ein.
Titelbild
Fahrrad Piktogramm, Urheber: Carlo Müller-Hopp

Mainz

Maßnahmentyp

Gestaltungselemente

Name des Projektes

Piktogrammkette

Bundesland

Rheinland-Pfalz

Einwohner*innen

217,556

Besiedelung

Überwiegend städtisch

Lage

Sehr zentral

Kommune

Mainz

Zuständige Abteilung

Lokale Herausforderungen

Flächenkonflikte

Maßnahmenbeschreibung

Im Zuge der Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht haben Radfahrende die Wahl, den entpflichteten Radweg oder die Fahrbahn zu nutzen. Nicht zuletzt aufgrund von Unkenntnis und Gewohnheiten sorgt dies bei vielen Verkehrsteilnehmenden für Irritationen. Die weiterhin bestehenden Radverkehrsanlagen erwecken bei manchen Autofahrenden den Eindruck, diese müssten noch immer vom Radverkehr genutzt werden. Dadurch können Konflikte mit Radfahrenden entstehen, die dennoch die Fahrbahn nutzen und von Autofahrenden zurechtgewiesen werden. Dies wiederum verschlechtert das subjektive Sicherheitsempfinden der Radfahrenden und lässt die Vorteile des Fahrens auf der Fahrbahn in den Hintergrund treten. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, wurde im Juni 2016 in der Landeshauptstadt Mainz die Maßnahme der Piktogrammkette umgesetzt. Hierfür wurden in regelmäßigen Abständen weiße Fahrradsymbole mit Richtungspfeilen links und rechts auf der Fahrbahn aufgebracht. Dabei umfasst das Rad-Piktogramm eine Breite von einem Meter und eine Höhe von 1,30 Metern, der ergänzende Pfeil ist einen Meter hoch und die Piktogramme wiederholen sich durchschnittlich alle 30 Meter. Weiterhin wurde darauf geachtet, dass die Symbole in ausreichendem Abstand zum Bord und im Falle von Parkständen zum ruhenden Verkehr aufgebracht werden, um eine optimale Führung des Radverkehrs mit Sicherheitsabstand im jeweils rechten Seitenbereich anzubieten. Zudem wurden die Symbole in Ein- und Ausfahrten zusätzlich ergänzt, um für den einfahrenden Verkehr ein Signal zu setzen. Zusätzlich wurden in Kreuzungsbereichen Aufstellflächen für die Radfahrenden markiert. Neben einer kleineren Strecke (ca. 450 Meter lang) wurde die Pilotmaßnahme auch über eine längere Distanz von fast 2,5 Kilometern umgesetzt. Bei der Auswahl dieser Routen wurden Kfz- und Schwerverkehrszahlen wie auch frequentierte Radachsen berücksichtigt. Die Umsetzung wird von Zählungen begleitet, die die Nutzung vor und nach der Maßnahme eruieren sollen (Vergleich 2016/2017). Zusätzlich wird mittels Flyern über die neue Maßnahme informiert. Die Piktogrammkette hat zum Ziel, die Konflikte zwischen Rad- und Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn zu reduzieren und die Radverkehrsführung auf der Straße zu verdeutlichen. Es soll das subjektive Sicherheitsgefühl der Radfahrenden gestärkt werden, damit diese auch besser von den Vorteilen des Fahrbahnfahrens profitieren können. Da sie sich im Blickfeld der Autofahrenden befinden, werden sie besser wahrgenommen und Unfälle an Kreuzungen und Einmünden reduziert. Ohne Konflikte mit Fußgänger*innen profitiert der Radverkehr von der direkten Wegeführung und auch Abbiegevorgänge sind so ohne mehrmaliges Halten an Ampeln schneller möglich. Die Piktogrammkette soll das Miteinander im Straßenverkehr verdeutlichen und die gegenseitige Rücksichtnahme verstärken.

Ziele

  • Sicherheit
  • Komfort und Fahrspaß
  • Fahrrad steigt in der Wahrnehmung / Statussymbol
  • Flächengerechtigkeit

Ergebnisse

Überwiegend positive Rückmeldungen aller Verkehrsteilnehmenden: verbesserte Wahrnehmung und eindeutigere Führung durch die Piktogrammketten, optimiertes Sicherheitsempfinden bei Radfahrenden, insbesondere in Bezug auf die empfundenen Überholabstände durch Kfz.

Dauer: Planung und Umsetzung

Seit 2016

Kosten / Mittelherkunft

8,500 Euro

  • Eigenmittel: 100 Prozent

Personeller Aufwand

Keine Angabe

Beteiligte Ämter

Stadtplanungsamt, Abteilung Verkehrswesen, Straßenverkehrsbehörde, Radfahrbeauftragte

Beteiligte Akteur*innen

Polizei, Ortsbeirat

Kommunikation der Maßnahme

Flyer, Presse

Herausforderungen

Keine Angabe

Besonderheiten

  • Evaluation
  • Quick-Win
  • Spezifische Zielgruppe: Pendler*innen, Lasten- und Lieferverkehr

Auszeichnungen

Deutscher Fahrradpreis 2017
Urheber: Deutscher Fahrradpreis

Deutscher Fahrradpreis 2017

Deutscher Fahrradpreis 2017: Platz 1 Infrastruktur

Quelle des Praxisbeispiels:

Deutscher Fahrradpreis 2017

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