Maßnahmentyp | Gestaltungselemente |
Name des Projektes | Piktogrammkette |
Bundesland | Rheinland-Pfalz |
Einwohner*innen | 217,556 |
Besiedelung | Überwiegend städtisch |
Lage | Sehr zentral |
Kommune | Mainz |
Zuständige Abteilung | Franziska Voigt, Franziska.Voigt@stadt.mainz.de |
Lokale Herausforderungen | Flächenkonflikte |
Im Zuge der Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht haben Radfahrende die Wahl, den entpflichteten Radweg oder die Fahrbahn zu nutzen. Nicht zuletzt aufgrund von Unkenntnis und Gewohnheiten sorgt dies bei vielen Verkehrsteilnehmenden für Irritationen. Die weiterhin bestehenden Radverkehrsanlagen erwecken bei manchen Autofahrenden den Eindruck, diese müssten noch immer vom Radverkehr genutzt werden. Dadurch können Konflikte mit Radfahrenden entstehen, die dennoch die Fahrbahn nutzen und von Autofahrenden zurechtgewiesen werden. Dies wiederum verschlechtert das subjektive Sicherheitsempfinden der Radfahrenden und lässt die Vorteile des Fahrens auf der Fahrbahn in den Hintergrund treten. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, wurde im Juni 2016 in der Landeshauptstadt Mainz die Maßnahme der Piktogrammkette umgesetzt. Hierfür wurden in regelmäßigen Abständen weiße Fahrradsymbole mit Richtungspfeilen links und rechts auf der Fahrbahn aufgebracht. Dabei umfasst das Rad-Piktogramm eine Breite von einem Meter und eine Höhe von 1,30 Metern, der ergänzende Pfeil ist einen Meter hoch und die Piktogramme wiederholen sich durchschnittlich alle 30 Meter. Weiterhin wurde darauf geachtet, dass die Symbole in ausreichendem Abstand zum Bord und im Falle von Parkständen zum ruhenden Verkehr aufgebracht werden, um eine optimale Führung des Radverkehrs mit Sicherheitsabstand im jeweils rechten Seitenbereich anzubieten. Zudem wurden die Symbole in Ein- und Ausfahrten zusätzlich ergänzt, um für den einfahrenden Verkehr ein Signal zu setzen. Zusätzlich wurden in Kreuzungsbereichen Aufstellflächen für die Radfahrenden markiert. Neben einer kleineren Strecke (ca. 450 Meter lang) wurde die Pilotmaßnahme auch über eine längere Distanz von fast 2,5 Kilometern umgesetzt. Bei der Auswahl dieser Routen wurden Kfz- und Schwerverkehrszahlen wie auch frequentierte Radachsen berücksichtigt. Die Umsetzung wird von Zählungen begleitet, die die Nutzung vor und nach der Maßnahme eruieren sollen (Vergleich 2016/2017). Zusätzlich wird mittels Flyern über die neue Maßnahme informiert. Die Piktogrammkette hat zum Ziel, die Konflikte zwischen Rad- und Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn zu reduzieren und die Radverkehrsführung auf der Straße zu verdeutlichen. Es soll das subjektive Sicherheitsgefühl der Radfahrenden gestärkt werden, damit diese auch besser von den Vorteilen des Fahrbahnfahrens profitieren können. Da sie sich im Blickfeld der Autofahrenden befinden, werden sie besser wahrgenommen und Unfälle an Kreuzungen und Einmünden reduziert. Ohne Konflikte mit Fußgänger*innen profitiert der Radverkehr von der direkten Wegeführung und auch Abbiegevorgänge sind so ohne mehrmaliges Halten an Ampeln schneller möglich. Die Piktogrammkette soll das Miteinander im Straßenverkehr verdeutlichen und die gegenseitige Rücksichtnahme verstärken.
Überwiegend positive Rückmeldungen aller Verkehrsteilnehmenden: verbesserte Wahrnehmung und eindeutigere Führung durch die Piktogrammketten, optimiertes Sicherheitsempfinden bei Radfahrenden, insbesondere in Bezug auf die empfundenen Überholabstände durch Kfz.
8,500 Euro
Keine Angabe
Stadtplanungsamt, Abteilung Verkehrswesen, Straßenverkehrsbehörde, Radfahrbeauftragte
Polizei, Ortsbeirat
Flyer, Presse
Keine Angabe
Deutscher Fahrradpreis 2017: Platz 1 Infrastruktur
Quelle des Praxisbeispiels:
Deutscher Fahrradpreis 2017
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