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Radnetz OWL

Entstehung eines regionalen Alltagsradwegenetzes in OstwestfalenLippe (OWL) und gemeinsamen Zielen für die Entwicklung eines starken Radverkehrs.
Titelbild
Logo Radnetz OWL, Urheberin: OstWestfalenLippe GmbH

Region OstwestfalenLippe

Maßnahmentyp

Netzmerkmale: Komfort, Netzwerk, Direktheit, Sicherheit, Attraktivität

Name des Projektes

Radnetz OWL

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Einwohner*innen

2,060,000

Besiedelung

teilweise städtisch

Lage

Sehr zentral, zentral, peripher

Kommune

Region OstwestfalenLippe

Zuständige Abteilung

Lokale Herausforderungen
  • Finanzschwache Kommune
  • Flächenkonflikte
  • Geteilte Planungszuständigkeiten
  • Topographie
  • Sehr geringer Radverkehrsanteil (unter 5 Prozent)
  • Polyzentrale Struktur/Zersiedelung
  • Demographie
  • Schrumpfende Städte
  • Fehlende Konzepte
  • Kaum/keine Angebote ÖPNV
  • Viel (denkmalgeschütztes) Kopfsteinpflaster
  • Sehr heterogene Region mit auch wachsenden Städten
  • Schrumpfenden ländlichen Gebieten.

Maßnahmenbeschreibung

Die Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke, Paderborn, die Stadt Bielefeld und die OWL GmbH arbeiten mit Unterstützung der Bezirksregierung Detmold und Straßen.NRW seit 2019 zusammen an der Entwicklung und Umsetzung des Regionalen Alltagsradwegenetzes OstWestfalenLippe, dem Radnetz OWL. Dabei entstand nicht nur das Konzept zum Radnetz OWL, sondern es entwickelt sich derzeit eine Region mit gemeinsamen Zielen und einer starken Stimme für den Radverkehr.

Zum ersten Mal wird die Förderung und der Ausbau der Radinfrastruktur in Kooperation der sieben staatlichen Gebietskörperschaften mit der Regionalentwicklungsgesellschaft vorangetrieben. Gemeinsame Standards und die Zusammenarbeit sind in der Region politisch beschlossen und die Planungen bereits im Regionalplan verankert. Die Partner*innen setzen für die Region OWL ein zukunftsfähiges Hauptroutennetz von 1.992 km Länge für den Alltagsradverkehr um. Eine Region mit einem auch topografisch sehr heterogenen Raum von ca. 6.500 km², mit zwei Millionen Einwohner*innen und 69 Gemeinden in sechs Kreisen und einer kreisfreien Stadt. Diese Zusammenarbeit hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen.

Ziel ist ein zukunftsfähiges Pendlernetz mit direkten Führungen zur Erhöhung des Radverkehrsanteils im Modal Split. Während der Planungszeit wurde offensichtlich, wie hilfreich und nutzbringend eine regionale Koordination ist. Die Projektpartner*innen arbeiten daran, diese Zusammenarbeit auszubauen und zukunftsfähige Koordinationsstrukturen aufzubauen, zur Beschleunigung der Umsetzung und um mehr Nachdruck bezüglich der Bedeutung des Radverkehrs für die gesamte Region zu erzielen. Derzeit wird an Instrumenten gearbeitet, auf die die Region zugreifen kann, um Ressourcen zu bündeln.

Dies stellt eine neue Qualität der Zusammenarbeit dar. Am Beispiel des Regionalverband Ruhr und verschiedener Verbände des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zeigt sich, dass ein Zusammenschluss in der Zielerreichung wesentlich effektiver ist. Das soll auf den Radverkehr übertragen und für die Region OWL genutzt werden. So können zukünftig ambitionierten Zielen, wie dem Radschnellweg OWL 2.0 über drei Kreise und eine kreisfreie Stadt oder dem Lückenschluss zwischen RS1 und RS3 im Kreis Paderborn sowie weiteren Radwegeführungen in herausfordernden Zusammenhängen stärkerer Nachdruck verliehen werden.

Ziele

  • Sicherheit
  • Komfort und Fahrspaß
  • Überwindung weiter Distanzen
  • Mehr Personen fahren Fahrrad
  • Fahrrad steigt in der Wahrnehmung
  • Reduktion privater Autoverkehr (sogenannter MIV)
  • Klima- und Umweltschutz

Ergebnisse

Gemeinsam erarbeitete, politisch beschlossene Planungen und Standards, Grundlage Koordinationsstruktur

Dauer: Planung und Umsetzung

Seit 2019

Kosten / Mittelherkunft

120,000 Euro

  • Eigenmittel: 30 Prozent (OWL GmbH)
  • Landesmittel: 70 Prozent (Städtebauförderung NRW)

Personeller Aufwand

Keine Angabe

Beteiligte Ämter

Die Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke, Paderborn, die Stadt Bielefeld, OstWestfalenLippe GmbH, Bezirksregierung Detmold, Straßen.NRW (Regionalniederlassungen Ostwestfalen-Lippe und Sauerland-Hochstift)

Beteiligte Akteur*innen

Fachvertreter*innen der 70 Kommunen in OWL und Ehrenamt von Radinitiativen

Kommunikation der Maßnahme

Fachveranstaltung mit über 220 Teilnehmenden, sechs Regionalkonferenzen mit insgesamt über 200 Teilnehmenden, Kurzbericht in Print, Pressemeldungen, Social Media Beiträge, Aktionen

Herausforderungen

Der Prozess fiel genau in den Beginn der Coronazeit – wir sind daher ganz neue Wege gegangen und haben alle Prozesse zum ersten Mal digital durchgeführt mit Online-Konferenzen (klingt jetzt normal, war es aber anfangs nicht).

Die eigentlichen Herausforderungen liegen in der Beschleunigung der weiteren Umsetzung.

Besonderheiten

  • Interkommunal
  • Spezifische Zielgruppe: Pendler*innen

Auszeichnungen

Deutscher Fahrradpreis 2022
Urheheber: Deutscher Fahrradpreis

Deutscher Fahrradpreis 2022

Platz 1 Infrastruktur

Anmerkungen

Es handelt sich um eine sehr große und heterogene Region mit einer kreisfreien Stadt und sechs Kreisen, die ländlich sind aber auch Verdichtungsansätze haben (polyzentrische Region). Aus diesem Grund treffen diverse Raumtypen sowie lokale Herausforderungen zu.

Für das Gebiet, wo diese Maßnahme durchgeführt wurde, treffen mehrere Raumtypen zu. Besiedlung: Gemeinden: Überwiegend städtisch, teilweise städtisch, überwiegend ländlich; Kreise: Städtischer Kreis, ländlicher Kreis mit Verdichtungsansätzen, dünn besiedelter ländlicher Kreis

Quelle des Praxisbeispiels:

Deutscher Fahrradpreis 2022

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Weitere Praxisbeispiele

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Grünes Rad Aschaffenburg

Stadt: Aschaffenburg
Bundesland: Bayern
MaßnahmenTyp: Wegweisung

Kampagne zur Erhöhung der Alltagsmobilität über Freizeit-Radrouten. Einen hohen Wiedererkennungswert garantieren dabei das neue Routen-Logo und die flächendeckende Beschilderung im gesamten Stadtgebiet.

Priobike-HH

Stadt: übergreifend
Bundesland: Baden-Württemberg

Der Bedarfsplan Radwege definiert ein landesweites Netz für den Radverkehr. Das Land erreicht damit die einheitliche Bewertung von Radwegebaumaßnahmen. Bei der Erarbeitung des Netzes und der Priorisierungsmethode wurden Herangehensweisen entwickelt, die impulsgebend für andere Länder sein können.

Abbildung: Urheberin: NVBW - Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH

Gemeinnütziges Projekt zur Fahrradwegpflege

Stadt: Mönchengladbach
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Zur Unterhaltung der Radwege und Knotenpunkte werden die Stadt und die mags durch ein Team des Volksvereins, bestehend aus Langzeitarbeitslosen, unterstützt. Dieses achtet auf Schlaglöcher, lose Pflastersteine, behebt Mängel, säubert Schilder, räumt E-Scooter von Radwegen und hilft bei Pannen.

Abbildung: Urheber: Fair Spaces

Radverkehrsförderung 3.0

Stadt: Landkreis Lüneburg
Bundesland: Niedersachsen
MaßnahmenTyp: Netzmerkmale: Komfort, Netzwerk, Direktheit, Sicherheit, Attraktivität

RVF 3.0 steht für Radverkehrsförderung 3.0, barrierefrei netztransparent digital geht aus jahrelanger Forschung des Verkehrsgeografen Prof. Dr. Pez (Leuphana Universität Lüneburg) und Dr. Antje Seidel (Kulturgeografin) in Kooperation mit dem Landkreis Lüneburg hervor.

Abbildung: Urheber: Landkreis Lüneburg

Schnell und sicher auf 1190 Kilometer Wetterauer Radwegenetz ans Ziel

Stadt: Wetteraukreis
Bundesland: Hessen
MaßnahmenTyp: Wegweisung

Der Wetteraukreis lässt das kreisweite Radwegenetz in diesem Jahr neu beschildern. Bestehende Schilder werden umgebaut, neue Wegweiser kommen hinzu.

Abbildung: Urheber: Wetteraukreis, der Kreisausschuss