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Fahrradnetz 2.0

Die Stadt Münster hat erstmalig sowie unter Einbindung der Öffentlichkeit und einer Vielzahl relevanter Stakeholder ein hierarchisches und lückenloses Radverkehrsnetz erarbeitet.
Titelbild
Karte des Radverkehrsnetz, Urheberin: Stadt Münster

Münster

Maßnahmentyp

Netzmerkmale: Komfort, Netzwerk, Direktheit, Sicherheit, Attraktivität

Name des Projektes

Fahrradnetz 2.0

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Einwohner*innen

317,713

Besiedelung

Überwiegend städtisch

Lage

Sehr zentral

Kommune

Münster

Zuständige Abteilung

Fahrradbüro im Amt für Mobilität und Tiefbau, fahrradbuero@stadt-muenster.de

Lokale Herausforderungen
  • Flächenkonflikte
  • Polyzentrale Struktur/Zersiedelung
  • Viel Kopfsteinpflaster
  • Relativ hoher Radverkehrsanteil, Infrastruktur aber nicht passend mitgewachsen

Maßnahmenbeschreibung

Münster ist „Fahrradstadt“. Der Radverkehr ist omnipräsent und seit Jahrzehnten - auch als Marke – Stadtbild-prägend. Durch das dynamische Bevölkerungswachstum wird ein noch weiter zunehmendes Radverkehrsaufkommen erwartet. Hierbei treffen die Herausforderungen einer wachsenden Stadt zusammen mit den wichtigen Fragestellungen des Klima- und Umweltschutzes, der Klimaanpassung, der Flächenumverteilung des öffentlichen Raumes sowie damit verbunden der Lebens- und Aufenthaltsqualität einer Stadt. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden und eine zukunftsgerechte und angebotsorientierte Radverkehrsinfrastruktur zu entwickeln, hat die Stadt Münster erstmalig sowie unter Einbindung der Öffentlichkeit und einer Vielzahl relevanter Stakeholder ein hierarchisches und lückenloses Radverkehrsnetz erarbeitet: das Fahrradnetz 2.0.

Ablauf

  1. Grundlagenbeschluss (2020)
  2. Erster Netzentwurf (2021)
  3. Workshops (Verwaltung Stakeholder) (2021)
  4. Öffentliche Trackingkampagne (2021)
  5. Zweiter Netzentwurf (2021)
  6. Workshop und öffentliche digitale Beteiligung (2022)
  7. Politischer Beschluss des finalen Netzentwurfs (2022)
  8. Handlungsempfehlungen und Maßnahmenliste (2022/2023)

Das Projekt zeichnet sich durch eine umfangreiche Beteiligung aus. Neben verschiedenen Workshops mit Politik, Verwaltung und Interessensgruppen gab es zwei öffentliche Beteiligungsveranstaltungen: Im Frühjahr 2021 wurde eine Trackingkampagne per App durchgeführt, bei der sich 2.000 Menschen mit fast 23.000 Einzelwegen und 160.000 aufgezeichneten Wegen beteiligt haben. Im Jahr 2022 konnte der Netzentwurf digital kommentiert werden – hier haben über 600 Interessierte über 3.000 Hinweise eingereicht.

Ziele

  • Sicherheit
  • Komfort und Fahrspaß
  • Klima- und Umweltschutz
  • Flächengerechtigkeit

Ergebnisse

Die frühzeitige und intensive Beteiligung unterschiedlicher Akteur*innen ist wichtiger Bestandteil des Prozesses: Einerseits kann damit auf ein umfangreiches Wissen zurückgegriffen und mit dieser Expertise verfeinert werden, andererseits erhöht sich die Akzeptanz des Vorhabens. Wichtig ist, dass es sich um eine ehrliche Beteiligung mit Mitgestaltungsspielraum handelt, die deutlich über eine einfache Information des Vorhabens hinausgeht.

Dauer: Planung und Umsetzung

09/2020 - 03/2023

Kosten / Mittelherkunft

200,000 Euro

  • Eigenmittel: 100 Prozent

Personeller Aufwand

Keine Angabe

Beteiligte Ämter

Verschiedene Fachämter der Stadtverwaltung, politische Vertreter*innen, Polizei

Beteiligte Akteur*innen

Asta, ADFC, VCD, Kidical Mass, Fuß e.V., Fahrradstadt.MS, Bezirksschüler*innenvertretung, interessierte Öffentlichkeit

Kommunikation der Maßnahme

Trackingkampagne

Herausforderungen

Die größte Herausforderung bestand sicherlich darin die unterschiedlichen Detailinteressen miteinander in Einklang zu bringen - auch wenn das große Ganze (Fahrradnetz 2.0) unstrittig ist. Insbesondere die ausgewogene Berücksichtigung der unterschiedlichen Stadtteile sowie der Innenstadt ist hier zu nennen.

Besonderheiten

  • Evaluation
  • Beteiligung

Quelle des Praxisbeispiels:

Plan F Award 2022 Stadt Münster

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Weitere Praxisbeispiele

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Grünes Rad Aschaffenburg

Stadt: Aschaffenburg
Bundesland: Bayern
MaßnahmenTyp: Wegweisung

Kampagne zur Erhöhung der Alltagsmobilität über Freizeit-Radrouten. Einen hohen Wiedererkennungswert garantieren dabei das neue Routen-Logo und die flächendeckende Beschilderung im gesamten Stadtgebiet.

Priobike-HH

Stadt: übergreifend
Bundesland: Baden-Württemberg

Der Bedarfsplan Radwege definiert ein landesweites Netz für den Radverkehr. Das Land erreicht damit die einheitliche Bewertung von Radwegebaumaßnahmen. Bei der Erarbeitung des Netzes und der Priorisierungsmethode wurden Herangehensweisen entwickelt, die impulsgebend für andere Länder sein können.

Abbildung: Urheberin: NVBW - Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH

Gemeinnütziges Projekt zur Fahrradwegpflege

Stadt: Mönchengladbach
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Zur Unterhaltung der Radwege und Knotenpunkte werden die Stadt und die mags durch ein Team des Volksvereins, bestehend aus Langzeitarbeitslosen, unterstützt. Dieses achtet auf Schlaglöcher, lose Pflastersteine, behebt Mängel, säubert Schilder, räumt E-Scooter von Radwegen und hilft bei Pannen.

Abbildung: Urheber: Fair Spaces

Radverkehrsförderung 3.0

Stadt: Landkreis Lüneburg
Bundesland: Niedersachsen
MaßnahmenTyp: Netzmerkmale: Komfort, Netzwerk, Direktheit, Sicherheit, Attraktivität

RVF 3.0 steht für Radverkehrsförderung 3.0, barrierefrei netztransparent digital geht aus jahrelanger Forschung des Verkehrsgeografen Prof. Dr. Pez (Leuphana Universität Lüneburg) und Dr. Antje Seidel (Kulturgeografin) in Kooperation mit dem Landkreis Lüneburg hervor.

Abbildung: Urheber: Landkreis Lüneburg

Schnell und sicher auf 1190 Kilometer Wetterauer Radwegenetz ans Ziel

Stadt: Wetteraukreis
Bundesland: Hessen
MaßnahmenTyp: Wegweisung

Der Wetteraukreis lässt das kreisweite Radwegenetz in diesem Jahr neu beschildern. Bestehende Schilder werden umgebaut, neue Wegweiser kommen hinzu.

Abbildung: Urheber: Wetteraukreis, der Kreisausschuss