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Umgestaltung des Erfurter Südknoten

Neubau einer barrierefreien Brücke und die Umgestaltung des Knotens mit der Einrichtung von Radinfrastruktur.
Titelbild
Brücke Gestaltung, Urheberin: Stadtverwaltung Erfurt

Erfurt

Maßnahmentyp

Fahrradbrücken und Unterführungen

Name des Projektes

Umgestaltung des Erfurter Südknoten

Bundesland

Thüringen

Einwohner*innen

213,227

Besiedelung

Überwiegend städtisch

Lage

Zentral

Kommune

Erfurt

Zuständige Abteilung

Lokale Herausforderungen
  • Flächenkonflikte
  • Geteilte Planungszuständigkeiten
  • Viel Kopfsteinpflaster

Maßnahmenbeschreibung

Das Komplexprojekt Südknoten entstammt dem Generalverkehrsplan 1968. Es kreuzen sich die Bundesstraßen 4 und 7, welche zwei Autobahnen verknüpfen. Die Ziele der Verkehrsplanung richteten sich auf einen störungsfreien und leistungsstarken Kraftverkehr aus. Daraus entstand eine Führung für den Fuß- und Radverkehr, welche mit Hinblick auf die Barrierefreiheit und den steigenden Radverkehrsanteil keinen heutigen Normen und Zielen entspricht. Die Maßnahme gliedert sich in zwei Bauvorhaben. Den Neubau einer nicht-barrierefreien Brücke (Maßnahme 1) und die Umgestaltung des Knotens (Maßnahme 2) mit der Einrichtung von Radinfrastruktur. Die Umgestaltung soll den barrierefreien Fuß- und Radverkehr fördern und einer zukünftigen neuen Stadtbahnlinie Platz einräumen. 

Für die Brückenmaßnahme wurde 2016 eine Bürger*innenbeteiligung durchgeführt und die Planungsleistung gemäß der Vergabeverordnung in 2017 mit einem europaweit ausgelobten und durchgeführten Planungswettbewerb 2018 vergeben. Die Ausschreibung der Bauleistung erfolgte vom 4. Quartal 2019 bis zum 1. Quartal 2020. Baubeginn war 08/2020. Bauende ist 12/2022.  

Der Maßnahme 2 ging eine Studie im August 2019 voraus. Das Ziel der Studie war, inwieweit sich Anlagen für den Radverkehr gemäß ERA 2010 in die vorhandene Verkehrsanlage mit teilweise vier Spuren pro Fahrtrichtung ergänzen lassen. Die Weiterentwicklung der Studie wurde bis zur Ausführungsplanung im Frühjahr 2022 fortgeführt. Die Umsetzung begann im Juli 2022 und wurde im Jahr 2022 beendet.

Ziele

  • Sicherheit
  • Komfort und Fahrspaß
  • Mehr Personen fahren Fahrrad
  • Fahrrad steigt in der Wahrnehmung / Statussymbol
  • Reduktion privater Autoverkehr (sogenannter MIV)
  • Klima- und Umweltschutz
  • Flächengerechtigkeit

Ergebnisse

Die Maßnahmen sind Teil, die Anpassungen einer 1972-1976 autogerecht um- und neugebauten, großen Verkehrsschleuse um die Führung von Fuß- und Radverkehrs mit breiteren und barrierefreien Wegen zu verbessern und zukünftige Erweiterungen des Fuß-, Rad- und ÖPNV-Netzes vorzuhalten. So können Radfahrende den Knoten zukünftig auf breiteren und barrierefreien Wegen und ohne abzusteigen queren. Es wurde erfolgreich ein Update ins 21. Jahrhundert der Verkehrsplanung der 70er Jahre auferlegt. 

Dauer: Planung und Umsetzung

09/2016 – 12/2022

Kosten / Mittelherkunft

13,950,000 Euro

Kostenverteilung: Brückenneubau: 13,7 Millionen Euro; Radwegebau: 250.000 Euro

Brückenneubau:

  • Eigenmittel: 20 Prozent
  • Europäische Union (Europäischer Fond für regionale Entwicklung): 80 Prozent

Radwegebau:

  • Eigenmittel: 25 Prozent
  • Bundesmittel (Sonderprogramm "Stadt und Land"): 75 Prozent

Personeller Aufwand

Für beide Maßnahmen sind jeweils zwei Ingenieur*innen durchgehend mit den Projekten beschäftigt. Eine Stundenerfassung wird nicht durchgeführt. Daher kann der personelle Aufwand nicht abgeschätzt werden, wird aber insgesamt mit hoch eingeschätzt. 

Beteiligte Ämter

Tiefbau- und Verkehrsamt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung

Beteiligte Akteur*innen

Brückenneubau:

  • Planung: Schlaich Bergermann Stuttgart & DKFS Architects London Emch+Berger Weimar IGS Ingenieure Weimar 
  • Bau: ARGE STRABAG AG und SEH Engineering Hannover

Radwegebau Südknoten 

  • Studie: INVER Erfurt 
  • Beteiligung Arbeitskreis Radverkehr 
  • Planung: Emch+Berger Weimar 
  • Bau: Thomas Bau Weimar

Kommunikation der Maßnahme

Informationen zu den Projekten wurden überwiegend über den Internetauftritt der Stadt Erfurt veröffentlicht.

Herausforderungen

Für die Brückenbaumaßnahme waren die Anbindung an drei verschiedene Höhenpunkte, die Beachtung der lichten Höhe für den Hochwasserschutz, den Schwerlastverkehr und eine spätere Straßenbahntrasse mit Haltestelle und dazu eine barrierefreie Wegeführung planerisch, technisch und technologisch aufwendig. Beide Maßnahmen sind durch umfangreiche Eingriffe in den Verkehrsablauf und das aufwendige Umrüsten der Baustellen- und Umleitungseinrichtungen geprägt. 

Besonderheiten

  • Inklusive Maßnahme
  • Spezifische Zielgruppe: Alltagsradverkehr

Auszeichnungen

Plan F Award 2022
Urheberin: fair spaces

Plan F Award 2022

  1. Platz Infrastruktur

Quelle des Praxisbeispiels:

Stadt Erfurt, Plan F Award

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Weitere Praxisbeispiele

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Fuß- und Radweg-Brücke über den Großen Zernsee

Stadt: Potsdam/ Werder (Havel)
Bundesland: Brandenburg

Die neue Fuß- und Fahrradbrücke über den Großen Zernsee bilde eine barrierefreie Verbindung zwischen den Städten Potsdam und Werder (Havel) und ist ein wichtiger Baustein für die nachhaltige Mobilität im Alltags-, Tourismus- und Pendelverkehr.

Abbildung: Einweihung, Urheberin: Stadt Werder (Havel)

Versunkene Brücke

Stadt: Bocholt
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Bau einer Brückenunterführung die einen zentralen Knotenpunkt für Rad und Fuß unterläuft und somit auch für den geplanten Radschnellweg den Übergang der 4 spurigen Straße vermeidet.

Abbildung: Urheberin: kubaai

Fuß- und Radweg-Brücke über den Großen Zernsee

Stadt: Potsdam
Bundesland: Brandenburg

Die neue Fuß- und Fahrradbrücke über den Großen Zernsee bilde eine barrierefreie Verbindung zwischen den Städten Potsdam und Werder (Havel) und ist ein wichtiger Baustein für die nachhaltige Mobilität im Alltags-, Tourismus- und Pendelverkehr.

Abbildung: Urheberin: Stadt Potsdam

Radbrücke am Tübinger Stauwehr

Stadt: Tübingen
Bundesland: Baden-Württemberg

Auf zwei Spuren geht es nun für die Radfahrer*innen auf einer Länge von 85 Metern und einer Breite von vier Metern am Stauwehr vorbei.

Abbildung: Urheberin: Reutlinger General-Anzeiger Verlags-GmbH & Co. KG