Maßnahmentyp | Bauliche Radwege |
Name des Projektes | Radverkehrsinfrastruktur im Einklang mit Natur und Fußverkehr |
Bundesland | Hessen |
Einwohner*innen | 68,462 |
Besiedelung | Teilweise städtisch |
Lage | Zentral |
Kommune | Fulda |
Zuständige Abteilung | Roger Spielmann, roger.spielmann@fulda.de |
Lokale Herausforderungen | Flächenkonflikte |
Aufbauend auf einer im Mai 2019 durchgeführten Bürger*innenbeteiligung und -befragung zum Fuldaauenradweg, unter dem Motto: „Hier gehe ich! Hierwürde ich gerne gehen! Hier kann ich nicht gehen!“ im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) „Westpark und neue Grünstrukturen“ wurde die Umstrukturierung der Radinfrastruktur in der Fuldaaue gestartet.
Die Fuldaaue ist für den nichtmotorisierten Verkehr schon immer sehr attraktiv. Neben den Radfahrende, die u. a. die stark frequentierten Hessischen Fernradwege R1, R2 und R3 nutzen, sind auch viele zu Fußgehende, oftmals junge Familien, aber auch Inlineskater*innen und Jogger*innen auf vorhandenen Wegen unterwegs. Die hohe Attraktivität gepaart mit den unterschiedlichen Nutzungsgruppen führt zu Konflikten. Die vorhandene Wegbreite von ca. drei Meter sowie die abgewinkelte Führung sind weder attraktiv für Radfahrende noch verkehrssicher für alle Nutzungsgruppen. Eine schmale, vor 25 Jahren errichtete Holzbrücke wird von Radfahrenden und zu Fußgehenden gleichzeitig genutzt. Die engen Platzverhältnisse führen dazu, dass Fuß- und Radverkehr kollidieren und es zu Verletzungen kommt. Gerade Kinder sind besonders gefährdet.
Die im Landschaftsschutzgebiet „Fulda-Aue“ neu geplante Radinfrastruktur sieht einen Gesamtquerschnitt eines getrennten Geh- und Radwegs mit einer Breite zwischen sechs und sieben m vor sowie eine neue Fahrradbrücke über die Fulda. Diese wird eine direkte und funktionale Anbindung des Stadtteils Neuenberg an die Innenstadt ermöglichen. Um den Eingriff in die Ökologie zu minimieren, wurde in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden und -verbänden eine filigrane, ressourcensparende Vorlandbrücke auf dünnen Stahlstützen entworfen. Die alte Holzbrücke wird zu einer reinen Fußverkehrsbrücke. Die oftmals konfliktbehafteten Einmündungen bzw. Zuwegungen werden in Form von Plätzen mit Begegnungscharakter gestaltet. Ausgestattet mit einem Leitsystem, das mit dem Behindertenbeirat der Stadt Fulda abgestimmt wurde, neuen Bänken, Fahrradständern, Wegweisern und weiteren Möblierungselementen, werden diese Plätze attraktiver gestaltet, die Wahrnehmung für die Schönheit der Fuldaaue fördern, die gegenseitige Rücksichtnahme erhöhen und eine gesteigerte Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden bieten.
Der Rad- und Gehweg wurde Ende 2020 fertiggestellt und ist nun schon zwei Sommer im Betrieb. Er wird stark frequentiert. Es ist festzustellen, dass die Separierung von Rad- und Gehweg gut angenommen und auch überwiegend eingehalten wird.
3,410,000 Euro
Der Rad- und Gehweg wurde im eigenen Haus geplant. Planungszeit ca. neun Monate.
Untere Naturschutzbehörde, Verkehrsbehörde, Tiefbauamt
Untere Wasserschutzbehörde
Webseite der Stadt Fulda
Abstimmung mit der Naturschutzbehörde und der Wasserbehörde
Quelle des Praxisbeispiels:
Stadt Fulda, Deutscher Fahrradpreis 2021
Hier finden Sie eine Reihe an weiteren nenneswerten Beiträge aus der Community.
Wenn Sie ein vorbildhaftes Praxisbeispiel kennen, das sich noch nicht im Plan F Wissensspeicher befindet, können Sie uns dieses zuschicken und wir prüfen eine Veröffentlichung. Für das Zusenden von Vorschlägen benötigen wir eine kurze Beschreibung, einen Link zu einer Website, auf der das Beispiel vorgestellt wird und ggf. ein Foto.
Neuen Vorschlag einreichenStadt: Stadt Verden (Aller)
Bundesland: Niedersachsen
An neu gebaute Zugbrücke wurden Radwege drangehängt und somit eine neue Radroute geschaffen, die Fahrtzeiten deutlich reduziert.
Abbildung: Urheber: Fair Spaces
Stadt: Aachen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Der Radverkehr wird seit dem Umbau neben 2 Kfz-Fahrstreifen im Bereich des ehemaligen Längsparkstreifens auf einem 230 m breiten Radweg auf Gehwegniveau geführt der auf politischen Beschluss hin nicht mehr in Pflaster- sondern in Asphaltbauweise mit roter Epoxidharz-Beschichtung ausgeführt wurde.
Abbildung: Urheber: Medienhaus Aachen GmbH
Stadt: Erkner
Bundesland: Brandenburg
2,5 Kilometer lange Radweg von der Gemeinde Erkner zur Fabrik des US-Autokonzerns Tesla in Grünheide eröffnet. Die Strecke führe „mitten durch den Wald“ und verfüge über „guten Asphalt“. Pendelstrecke, Kombi Rad und Bahn (Erkner)
Abbildung: Urheber: Verlag Der Tagesspiegel GmbH