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RADerFAHREN

Mobilitätsbildung an Schulen vor Ort, um Kindern den Zugang zum Fahrrad zu ermöglichen und vermehrt im Alltag zu integrieren.
Titelbild
Grafik Montage, Urheber*innen: Jacob Müller und Yasmine Cordes

Chemnitz

Maßnahmentyp

Mobilitätsbildung für Schüler*innen

Name des Projektes

RADerFAHREN

Bundesland

Sachsen

Einwohner*innen

243,105

Besiedelung

Überwiegend städtisch

Lage

Sehr zentral

Kommune

Chemnitz

Zuständige Abteilung

Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold, marlen.arnold@wirtschaft.tu-chemnitz.de

Lokale Herausforderungen
  • Topographie
  • Demographie
  • Geringe personelle Kapazitäten für Radverkehrsplanung
  • Hoher Altersdurchschnitt

Maßnahmenbeschreibung

In Chemnitz ist das Radfahren im Alltag nicht weit verbreitet, wofür verschiedene Ursachen existieren. Wie zum Beispiel die Topografie des Stadtgebietes (z. B. teilweise starke Anstiege), die Altersstruktur der Bevölkerung, ein unzureichend ausgebautes, zum Teil lückenhaftes und als unsicher wahrgenommenes Radverkehrsnetz, ein teilweise erlerntes bzw. „vererbtes“ auto-orientiertes Mobilitätsverhalten in allen Bevölkerungsschichten sowie Verhaltensdefizite von anderen Verkehrsteilnehmenden.

Diese Situation betrifft auch die Wahl des Verkehrsmittels in Bezug auf Schulwege: Vor dem Hintergrund einer als kritisch eingeschätzten Qualität von Schulwegen lassen Eltern ihre Kinder häufig nicht mit dem Fahrrad zur Schule fahren, weil das Radfahren im Allgemeinen nicht als Verkehrsmittel oder pauschal als unsicher wahrgenommen wird. Dies führt dazu, dass Kinder nicht mit dem kompletten Spektrum der urbanen Verkehrsmittel vertraut werden und deren Mobilitätsverhalten einseitig auf wenige Verkehrsmittel fokussiert.

Das Projekt „RADerFAHREN“ knüpft an diese Ausgangssituation an, in dem es die Mobilitäts(aus)bildung und Verkehrserziehung als Teil der Umweltbildung von Kindern sowie von deren Erziehungsberechtigten und Lehrer*innen adressiert.

Das Projekt konzentriert sich vorrangig auf die Zielgruppe der Kinder im Alter von circa zehn Jahren. Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) müssen Kinder ab dem elften Geburtstag auf dem Radweg oder der Fahrbahn fahren. Es ist auch die Zeit, in der Kinder von der Grundschule zur weiterführenden Schule wechseln und sich mit einem neuen Schulweg evtl. auch für ein anderes Verkehrsmittel entscheiden. Die Kinder werden aktiv und auf partizipative Weise im gesamten Projektverlauf einbezogen. Beispiele hierfür sind die Erstellung einer kinderfreundlichen Fahrradkarte und eines Wettbewerbs, in dem die Schüler*innen ihre Motivation und Erfahrungen beschreiben, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren und dazu Beiträge spezifischer Schulfächer beifügen. Außerdem werden die Kinder im Rahmen von Fahrrad-Parcours oder Kurzbefragungen praktisch eingebunden.

Die Technische Universität (TU) Chemnitz übernimmt neben der Projektleitung dabei auch die wissenschaftliche Begleitung des Projektes. Für Aktionen sind außerdem weitere Akteur*innen beteiligt.

Ziele

  • Sicherheit
  • Mehr Personen fahren Fahrrad
  • Fahrrad steigt in der Wahrnehmung / Statussymbol
  • Reduktion privater Autoverkehr (sogenannter MIV)
  • Klima- und Umweltschutz

Ergebnisse

Keine Angabe

Dauer: Planung und Umsetzung

2020 – 2024

Kosten / Mittelherkunft

235,375 Euro

  • Bundesmittel: 100 Prozent (Bundesministerium für Digitales und Verkehr: Nationaler Radverkehrsplan)

Personeller Aufwand

Stete Integration in stadtverwaltungsbezogene und planerische Tätigkeiten

Beteiligte Ämter

Tiefbauamt

Beteiligte Akteur*innen

Polizeidirektion Chemnitz, Verkehrswacht der Stadt Chemnitz e.V., Umweltzentrum Chemnitz, Chemnitzer Schulmodell (Pilotschule)

Kommunikation der Maßnahme

Für die Aktionen mit den Schüler*innen wurden Comics erstellt und veröffentlicht. Praktische Tipps für die schulische Radverkehrsausbildung sowie Lehr- und Lernmaterialien werden auf Anfrage zur Verfügung gestellt. Das Projekt wird in vielfältige städtische Kampagnen eingebunden.

Herausforderungen

Pandemiepräventionsmaßnahmen schränken Durchführung ein.

Besonderheiten

  • Evaluation
  • Beteiligung
  • Einsteiger*innenmaßnahme
  • Spezifische Zielgruppe: Schüler*innen

Quelle des Praxisbeispiels:

Mobilitätsforum Bund

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Weitere Praxisbeispiele

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Kinderbücher zum Thema Nahmobilität

Stadt: Bottrop
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
MaßnahmenTyp: Mobilitätsbildung für Schüler*innen

Herausgabe von drei Pixi Büchern mit Kurzgeschichten, wie Kinder den Alltag autofrei und sicheren Wegen gestalten können.

Meister auf dem Fahrrad - Fahrradausbildung im öffentlichen Verkehrsraum

Stadt: Dortmund
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
MaßnahmenTyp: Fahrradkurse

Die Stadtmeisterschaft „Meister auf dem Fahrrad“ soll Kinder dazu motivieren, ihre Fertigkeiten auf dem Fahrrad zu erweitern und zu lernen, sich im Straßenverkehr richtig und sicher zu verhalten.

Abbildung: Urheber: Günther Schmitz

Radweg Detektive

Stadt: Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
MaßnahmenTyp: Mobilitätsbildung für Schüler*innen

Die Radweg-Detektive an weiterführenden Schulen haben das Ziel, dass das Radfahren an zur Schule gefördert wird und dass die Schüler*innen lernen, die Probleme im Stadtverkehr zu erforschen und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

Abbildung: Urheberin: VRS GmbH

Fahrradangebote für Kinder und Jugendliche Euskirchen

Stadt: Kreis Euskirchen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
MaßnahmenTyp: Fahrradkurse

Kreissportbund führt Fahrradangebote für Kinder und Jugendliche durch. Zusätzlich werden Fortbildungen für Lehrkräfte an Grundschulen angeboten.

Abbildung: Urheber: KreisSportBund Euskirchen e.V.

Gemeinsam mit Rücksicht

Stadt: Lindau
Bundesland: Bayern
MaßnahmenTyp: Mobilitätsbildung für Schüler*innen

Malaktion in Schulen zur Verkehrssicherheit sowie Schilderkampagne mit Comic-Zeichnungen von gefährlichen Situationen, um auf diese aufmerksam zu machen.

Abbildung: Urheberin: Stadt Lindenau